Wie gewinnt die Politik die Mitte der Bevölkerung?

„Wer die Mitte erreichen will, muss anerkennen, was diese will: bescheidenen Wohlstand, Anerkennung ihrer Leistung, Respekt und Sicherheit“, so Manfred Tautscher, Geschäftsführer des SINUS-Instituts, bei einem Vortrag beim CDU-nahen Wirtschafsrat Pforzheim am 10. Januar. Die Mitte sehne sich nach Veränderung – damit alles so bleibt wie es war. Das heißt, die Politik müsse die Zukunft so gestalten, dass sich für die Mitte der Gesellschaft nicht allzu viel verändert.

Wie gewinnt die Politik die Mitte der Bevölkerung?

Die Mitte will Veränderung – damit alles so bleibt wie es war

Weiterhin verwies Tautscher die tiefe soziale Spaltung, die eine Wahlstudie mit der Bertelsmann-Stiftung offenlegte (siehe Grafik rechts). So haben die progressiveren und durchschnittlich besser gestellten Milieus mehrheitlich Grüne, Linke, FDP, SPD oder CDU/CSU gewählt. Hingegen haben die traditionelleren und tendenziell sozial schwächeren Milieus häufiger der AfD ihre Stimme gegeben. Außerdem haben die sozial stärkeren Sinus-Milieus deutlich häufiger gewählt. Somit sind die sozial schwächeren Sinus-Milieus deutlich unterrepräsentiert. 

Wie gewinnt die Politik die Mitte der Bevölkerung?

Parteien sprechen unterschiedliche Sinus-Milieus® an

Tautscher sprach auch darüber, aus welchen Milieus die Wähler der jeweiligen Parteien stammen. So konnte die AfD vor allem bei den stark verunsicherten Sinus-Milieus der Prekären, der Bürgerlichen Mitte und den Traditionellen punkten. Zudem habe die SPD keine klare Zielgruppe mehr, da sie keins der Sinus-Milieus besonders stark anspricht.

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