Jugend-Naturbewusstseinsstudie: Wunsch nach mehr Wissen, klares Votum für Energiewende und Skepsis gegenüber Gentechnik
Dieser Text ist eine gemeinsame Pressemitteilung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) und des Bundesamtes für Naturschutzes (BfN) vom 27. April 2021. Die komplette Studie „Jugend-Naturbewusstseinsstudie“ finden Sie auf der Webseite des BMU.
Das SINUS-Institut führte erstmals eine Jugend-Naturbewusstseinsstudie durch. Die reguläre, für die Gesamtbevölkerung repräsentative „Naturbewusstseinsstudie“ wird seit 2009 durchgeführt.
Jugend-Naturbewusstsein: Wunsch nach mehr Wissen über Arten, klares Votum für die Energiewende und Skepsis gegenüber Gentechnik in der Landwirtschaft
- Veränderte Lebensgestaltung in Corona-Zeiten: Naturkontakte für Jugendliche ein wichtiger Ausgleich
- BfN stellt erste Jugend-Naturbewusstseinsstudie vor
Für einen Großteil der Jugendlichen hat Natur eine starke persönliche Bedeutung: Natur gehört für sehr viele junge Menschen zu einem guten Leben dazu. Sie sind zudem mehrheitlich der Meinung, dass es die Pflicht der Menschen ist, die Natur zu schützen. Die Corona-Krise hat auch für die Lebensgestaltung Jugendlicher deutliche Veränderungen gebracht: Mehr als die Hälfte geben an, sich häufiger in der Natur aufzuhalten, um sich abzulenken oder sich zu bewegen. Das sind zentrale Ergebnisse der ersten Jugend-Naturbewusstseinsstudie, die Prof. Dr. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamts für Naturschutz, heute vorgestellt hat.
"Jugendlichen liegt unsere Natur am Herzen. Bereits ein Drittel aller Jugendlichen hat an einer Demonstration für den Umwelt- und Naturschutz teilgenommen; ein Großteil könnte sich eine Teilnahme vorstellen. Jugendliche sind also engagiert und unterstützen Ziele des Naturschutzes - und eben diese Unterstützung brauchen wir, um den Naturschutz noch stärker und auf lange Sicht in unserer Gesellschaft zu verankern und die Naturschutzarbeit voranzubringen", sagt BfN-Präsidentin Prof. Dr. Beate Jessel.
Die Studie zeigt weiterhin: Jugendliche wollen über Tiere und Pflanzen gerne mehr wissen, allen voran über die Säugetiere, über Bäume und Vögel. Sie finden Schutzgebiete wichtig, um die Artenvielfalt zu sichern und dem Klimawandel entgegenzuwirken. Und auch hinter der Energiewende steht ein Großteil der jungen Menschen - nur zwei Prozent der Heranwachsenden findet sie nicht richtig. Der Digitalisierung räumen die Jugendlichen im Allgemeinen deutlich häufiger Chancen als Risiken ein; im Bereich Naturschutz sehen sie das Thema jedoch ambivalent. Gentechnik in der Landwirtschaft gegenüber sind junge Menschen mehrheitlich skeptisch eingestellt: 83 Prozent wünschen sich beispielsweise eine eindeutige Kennzeichnung von gentechnisch veränderten Lebensmitteln. Was die biologische Vielfalt betrifft, sind fast drei Viertel der Befragten überzeugt, dass diese weltweit schwindet - und es zugleich Pflicht der Politik ist, dieser Entwicklung entgegenzutreten.
Die Jugend-Naturbewusstseinsstudie 2020 wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) und des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) erstellt, und schließt an die Umfragen zum Erwachsenen-Naturbewusstsein. Für die erste repräsentative Jugend-Umfrage wurden im Frühsommer 2020 gut 1.000 Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren befragt. Im Herbst wurde die Befragung um das Thema "Natur und Corona" und weitere 1.000 Jugendliche im Alter von 14 bis 24 ergänzt. Die Studie ist in ihrer Aussagekraft für ganz Deutschland repräsentativ.
Die Jugend-Naturbewusstseinsstudie 2020 finden Sie zum Download unter www.bmu.de/PU654
Ein Kurzpapier mit den wesentlichen Aussagen der Studie finden Sie unter https://www.bfn.de/presse/hintergrundinfos.html