Auftakt des europäischen Live Music Census: Momentaufnahme der lokalen Live-Musikszene
Am 11. Oktober 2024 wird der erste europäische Live Music Census in fünf europäischen Großstädten durchgeführt. Das EU-geförderte Projekt zielt darauf ab, mit Befragungen den Zustand der europäischen Live-Musikszene in Vilnius, Heidelberg, Mannheim, Helsinki und Lviv zu erfassen und somit Kommunen, Politik und Eventwirtschaft über die Verfassung und Bedarfe der Live-Musikszene zu informieren.
Nach einem pandemiebedingten Moment der Stille, erlebt die europäische Live-Musikszene einen neuen Aufschwung mit zahlreichen Festivals und Konzerten, die für 2024 und die Folgejahre geplant sind. In diesem Zusammenhang wird am 11. Oktober 2024 der 1. europäische Live Music Census durchgeführt.
Über drei Onlineumfragen unter Veranstaltern und Publikum wird eine Momentaufnahme von Live-Musikveranstaltungen in fünf europäischen Großstädten erstellt: Heidelberg und Mannheim (Deutschland), Helsinki (Finnland,), Vilnius (Litauen) und Lviv (Ukraine). Hierbei werden alle Live-Musik-Eventstätten auf einer Karte gesammelt und dabei diverse musikalische Events erfasst - von Volksmusik bis zu Kirchenchören, von Kneipengigs bis zu großen Konzerten. Ziel ist es, den Wert von Live-Musik zu ermitteln, sowie die Herausforderungen aufzuzeigen, welchen sich Künstler*innen und Veranstaltungsorte stellen müssen.
Die Befragung Live Music Census wird am Freitag, 11. Oktober 2024 ab 12 Uhr für 24 Stunden laufen. Es werden u.a. Informationen darüber gesammelt, welche Veranstaltungsorte von Bedeutung sind, weshalb Menschen Konzerte besuchen, wie viel sie dort ausgeben und wie weit sie dafür reisen. Diese Initiative baut auf dem UK Live Music Census aus dem Jahr 2017 auf und zielt darauf ab, ein nachhaltiges Livemusik-Ökosystem zu fördern und weiterzuentwickeln.
Projektleiter James Rhys Edwards (SINUS-Institut) betont: „Ob aus einer wirtschaftlichen oder einer soziokulturellen Perspektive betrachtet, der Live-Musik-Sektor ist für alle Akteur*innen des Musikökosystems von entscheidender Bedeutung. Aufgrund von Datenlücken lässt sich sein konkreter Einfluss jedoch nur schwer nachweisen. Dies ist das erste Mal, dass Forscher*innen versuchen, die Live-Musik-Aktivitäten in europäischen Großstädten am selben Tag zu erfassen. Die Ergebnisse werden in den kommenden Jahren der Politik in ganz Europa als Entscheidungsgrundlage dienen.“
So funktioniert’s:
- Live-Musik-Eventstätten werden identifiziert und kontaktiert. In einer ersten Online-Umfrage werden Basisinformationen erhoben, z.B. zur Kapazität der Räumlichkeiten. Aus den gewonnenen Daten werden digitale Live-Music-Maps der fünf teilnehmenden Städte erstellt.
- Am 11. Oktober 2024 werden in allen Live-Musik-Veranstaltungen QR-Codes verteilt, über die das Publikum an einer Onlinebefragung teilnehmen kann. Die Umfrage befasst sich unter anderem mit den Ausgaben am Veranstaltungstag, woher die Personen angereist sind oder welche Live-Musikveranstaltungen sie gerne besuchen.
- Im Nachgang werden die Eventstätten erneut befragt, diesmal zu ihren Veranstaltungen am 11. Oktober, aber auch zu allgemeinen Herausforderungen, mit denen sie zu kämpfen haben und wie sie von der Politik besser unterstützt werden können.
Die europäische Live Music Census-Befragung wird vom OpenMusE-Projekt koordiniert, das von der EU-Kommission gefördert wird und in dem Forscher*innen der Universität Turku, des SINUS-Instituts in Deutschland, von Music Export Ukraine und dem Music Export Fund in Litauen zusammenarbeiten. Das SINUS-Institut, mit jahrzehntelanger Erfahrung in der Markt- und Sozialforschung für private und öffentliche Auftraggeber, wird der lokale Koordinator für die Städte Mannheim und Heidelberg sein. SINUS arbeitet hierbei eng mit der Abteilung Kulturelle Stadtentwicklung & Kultur- und Kreativwirtschaft von NEXT Mannheim zusammen, einer Tochtergesellschaft der Stadt Mannheim, die das gesamte Gründungs- und Innovationsökosystem der Stadt fördert.
Dr. Matthias Rauch, Leiter des Bereichs Kulturelle Stadtentwicklung & Kultur- und Kreativwirtschaft bei NEXT Mannheim, sagt: „Wir freuen uns sehr, dass das OpenMusE-Projekt einen Live Music Census auch in der UNESCO City of Music Mannheim umsetzen wird und wir erhoffen uns hier unter anderem noch detailliertere Erkenntnisse zu den Wertschöpfungspotentialen der Branche.“
Das Projekt OpenMusE läuft von Januar 2023 bis Dezember 2025 mit dem Ziel die europäische Musikindustrie wettbewerbsfähiger, fairer, nachhaltiger und transparenter zu machen. Beteiligt sind Akteur*innen und Forscher*innen aus 10 EU-Ländern und der Ukraine, die Instrumente zur Messung des Werts von Musik und zur Gewährleistung einer fairen Vergütung entwickeln werden.
Sie sind Eigentümer*in oder Manager*in eines Live-Musik-Veranstaltungsorts in einer der fünf Städte? Sie planen eine Veranstaltung am 11. Oktober? Nehmen Sie Kontakt mit uns auf, beteiligen Sie sich an unserer Studie und helfen Sie dabei, Ihre lokale Livemusik-Szene zu unterstützen!
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Projekt-Website: https://www.openmuse.eu/
Bei Rückfragen steht Ihnen Dr. James Rhys Edwards, Projektleiter am SINUS-Institut (Heidelberg / Berlin) gerne zur Verfügung (jamesrhys.edwards@sinus-institut.de).
Über das SINUS-Institut
Die SINUS Markt- und Sozialforschung GmbH mit Standorten in Heidelberg und Berlin ist seit über 40 Jahren Spezialist für psychologische und sozialwissenschaftliche Forschung und Beratung. Das Institut entwickelt Strategien für Unternehmen und Institutionen, die den soziokulturellen Wandel als Erfolgsfaktor nutzen.
Ein zentrales Tool dafür sind die Sinus-Milieus - ein Gesellschafts- und Zielgruppenmodell, das Menschen nach ihren Lebenswelten in „Gruppen Gleichgesinnter“ zusammenfasst. Die Sinus-Milieus zählen seit Jahrzehnten zu den bekanntesten und einflussreichsten Segmentationsansätzen und sind mittlerweile für über 50 Länder verfügbar.
SINUS kooperiert eng mit den Schwesterunternehmen INTEGRAL Markt- und Meinungsforschung in Wien und OPINION Market Research & Consulting, Nürnberg (INTEGRAL-SINUS-OPINION Gruppe).
Weitere Informationen über das SINUS-Institut unter www.sinus-institut.de.
Kontakt für Rückfragen
SINUS Markt- und Sozialforschung GmbH
Dr. James Rhys Edwards
Mail: jamesrhys.edwards@sinus-institut.de