"Das ist nicht das Leben"
Die Studie „Das ist nicht das Leben. Perspektiven von Kindern und Jugendlichen in Unterkünften für geflüchtete Menschen“ lässt Kinder und Jugendliche selbst zu Wort kommen und gibt dadurch einen unmittelbaren Einblick in ihre Lebensrealitäten.
Die geflüchteten Kinder und Jugendlichen erleben die häufig beengten Wohnverhältnisse als belastend und äußern ihren ausdrücklichen Wunsch nach mehr Privatsphäre. Sie beschreiben teils schlechte hygienische Bedingungen in den Unterkünften und wünschen sich mehr Spiel- und Sportmöglichkeiten. Außerdem berichten die Kinder und Jugendlichen über ihre vielfältigen Erfahrungen mit Gewalt und Diskriminierung sowie über erhebliche Schwierigkeiten beim Zugang zu psychologischer Versorgung und zu Bildung. Nicht alle können zur Schule gehen, viele wünschen sich mehr soziale Kontakte außerhalb der Unterkunft.
Der Titel der Studie greift deshalb die Aussage eines 15-jährigen Mädchens auf, das zusammenfassend sein Leben in einer Unterkunft für geflüchtete Menschen so beschreibt: „Das ist nicht das Leben. Das ist sozusagen ein Stopp für das Leben.“
Das SINUS-Institut führte die Studie im Auftrag von UNICEF Deutschland und dem Deutschen Institut für Menschenrechte durch. In der qualitativen Befragung berichten 50 Kindern und Jugendlichen im Alter von sechs bis 17 Jahren, die in vier Unterkünften für geflüchtete Menschen leben, in ihren eigenen Worten, eigenen Bildern und Fotos über ihre Lebensrealität und geben einen Einblick in ihre Lebenswirklichkeiten. Die Studie wurde von Anfang an partizipativ, also unter Beteiligung von Kindern und Jugendlichen, erstellt und von einem Expert*innenbeirat begleitet.
* via UNICEF