Fahrrad

Mobilität und Fahrrad

Hype um das Bike

Die Art und Weise, wie Menschen mobil sind, ist auf einer Mikroebene Ausdruck des persönlichen Lebensstils und auf einer Makroebene ein Treiber für gesellschaftliche Veränderungen. Besonders eindrücklich zeigt sich das am Beispiel der Fahrradmobilität. Angetrieben von einer jungen nachhaltigkeits- und designaffinen kosmopolitischen Elite ist das Rad bzw. Radfahren in den letzten Jahren zum Lifestyle avanciert, der immer stärker auch den Mainstream erfasst. So stieg die regelmäßige Fahrradnutzung als Verkehrsmittel zwischen 2015 und 2019 deutschlandweit von 38 auf 44 Prozent (Quelle: Fahrrad-Monitor 2019), und der Markt differenziert sich immer weiter aus (Fixies, Lastenräder, Steel Road Bikes, Pedelecs etc.).

Waren die bunten „Radler-Welten“ der 1990er Jahre noch ein reiner Freizeittrend der damals neuen Spaßgesellschaft, ist Radfahren heute ein selbstverständlicher Teil der Alltagsmobilität – effizient und umweltbewusst.

Mit dem Rad-Boom sind auch die infrastrukturellen Ansprüche und Bedarfe gestiegen. Es wird mehr Raum und Sicherheit sowie politische Wertschätzung für Radfahrer*innen gefordert. Ehrenamtliche Initiativen (z.B. „Radentscheid Hamburg“) oder urbane Fahrradcafés (z.B. „Raum für Fahrradkultur“) spiegeln diesen Trend wider. Die Politik reagiert und fördert den Radverkehr in Deutschland als zukunftsweisende, emissionsfreie und platzsparende Mobilitätsalternative.

SINUS trackt seit 2009 den Radmarkt – bundesweit und regional

Seit 2009 erhebt SINUS mit Förderung des Bundesverkehrsministeriums den „Fahrradmonitor Deutschland“ – eine deutschlandweite Repräsentativbefragung zum Stimmungsbild der Radfahrer*innen.

Neben unseren bundesweiten Forschungen haben wir eine besondere Expertise in regionalen Radstudien. Seit 2017 führen wir im Zuge des Fahrrad-Monitors regionale Sondererhebungen in verschiedenen Regionen Deutschlands durch. Auch beauftragen uns Kommunen mit Bedarfserhebungen zur Stärkung des Radverkehrs und damit eng verbunden der Lebensqualität. In diesem Kontext erforschen wir radbezogene Einstellungen, Motive und Barrieren der Radnutzung und das Image bzw. die wahrgenommene Radfreundlichkeit von Kommunen bzw. Regionen.

Darüber hinaus erforschen wir Zielgruppen(-potenziale) für Radmanufakturen.

Unsere Rad-Expertin Franziska Jurczok ist selbst passionierte Radlerin. Sie ist Mitglied des Expertengremiums Beirat Radverkehr, das das Bundesministerium für Digitales und Verkehr bei der Umsetzung und Weiterentwicklung des Nationalen Radverkehrsplans (NRVP 3.0) unterstützt.

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