Weltweit sind etwa 65 Millionen Menschen auf der Flucht. Viele fliehen auch nach Deutschland. Bedingt durch die Flüchtlingsbewegung der Jahre 2015 und 2016 ist der migrantische Bevölkerungsteil in Deutschland inzwischen auf über 18 Millionen Menschen angewachsen. Dies entspricht einem Anteil von etwa 22,5 Prozent der Gesamtbevölkerung.
Angesichts der hohen Dynamik der Zuwanderung haben Flucht und Migration einen großen Einfluss auf Gesellschaft und Politik. Immer wichtiger wird deshalb die Frage, wie Geflüchtete und Migrant*innen ihren Alltag in Deutschland erleben, welche Lebensziele sie verfolgen, welchen Wertvorstellungen sie anhängen, welche Wünsche, Ängste und Zukunftserwartungen sie haben.
Seit einigen Jahren geht das SINUS-Institut diesen und weiteren Fragen in empirischen Studien nach, denn sozialwissenschaftliche Forschung zum besseren Verständnis der migrantischen Bevölkerung ist eine notwendige Basis für eine erfolgreiche Integrationsarbeit.
Inhaltlich wurde eine Vielzahl an Themen untersucht: Heimat und Zugehörigkeit, Verbundenheit und Identität, Integrationsverständnis, Nähe und Distanz zu Einheimischen, Diskriminierungserfahrungen und Diskriminierungsorte, Vereins- / Gruppenmitgliedschaften, die Rolle der Religion im Leben, Einstellung zur Einwanderung, Vertrauen in Institutionen und politisches Interesse, gesellschaftliche Partizipation, Wohlergehen in Erstunterkünften und Wohnwünsche, gesellschaftliches Zusammenleben, Kommunikation und Mediennutzung.