Repräsentativumfrage unter Jugendlichen für BARMER 2022


Im Auftrag der BARMER hat das SINUS-Institut im Oktober 2021 eine repräsentative Online-Befragung unter 2.005 Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren durchgeführt. Zum Einsatz kam auch das Sinus-Modell für jugendliche Lebenswelten (Sinus-Jugendmilieus). Die Themen der Befragung waren:

  • Zukunftsoptimismus und Lebenszufriedenheit
  • Corona-Krisenbewältigung
  • Cyber-Mobbing
  • Klimawandel & Gesundheit
  • Digitales Gesundheits-Informationsverhalten

Die Studie zeigt u.a.

Die Mehrheit der Jugendlichen ist im Großen und Ganzen zufrieden mit dem eigenen Leben und blickt optimistisch in die eigene Zukunft. Auf die Frage, ob man optimistisch oder pessimistisch in die eigene Zukunft blickt, äußern sich zwei Drittel „eher optimistisch“. Uneingeschränkte Zukunftszuversicht teilen 14%. Dem stehen 19% gegenüber, die ein negatives Bild der eigenen Zukunft zeichnen („eher pessimistisch“: 18%, „sehr pessimistisch“: 1%). Die Zukunft der Gesellschaft in Deutschland sehen die Jugendlichen pessimistischer als ihre persönliche. Die Zukunft der Welt wird viel negativer eingeschätzt.

Mädchen sind für viele (psycho-)soziale Corona-Konsequenzen sensibler als Jungen. Insgesamt werden mangelnde Vergemeinschaftung und Passivität von den Jugendlichen deutlicher problematisiert als die Sorge, andere oder sich selbst mit dem Corona-Virus anzustecken (52% bzw. 43%). Die Jugendlichen beschäftigt auch mehr, was sie kurz- und mittelfristig betrifft, als die Angst, dass es langfristig keine positive Zukunft mehr für sie geben wird (50%).

Cyber-Mobbing ist längst in der Lebensrealität vieler Jugendlicher angekommen. Ob als Beobachter*innen, Opfer oder Täter*innen: Über die Hälfte der Befragten (51%) hat – unabhängig von Alter, Geschlecht oder Bildung - bereits Cybermobbing-Erfahrung. Manche sind dabei sogar mit verschiedenen Perspektiven vertraut. Mobbing findet vor allem auf WhatsApp statt. Am häufigsten werden Beleidigungen ausgesprochen und Gerüchte in die Welt gesetzt. Das Nahumfeld – und dabei insbesondere die Eltern – sind die bevorzugten Anlaufstellen. Prinzipiell ist alles hilfreich, was die Jugendlichen unterstützt, aber sie bauen vor allem auf das Verständnis und die Unterstützung der Eltern. Konsequentes Löschen von mobbenden Personen und auffälligen Posts, eine zentrale Erfassungsstelle und (noch) mehr Aufklärung sind weitere zentrale Handlungsfelder.

Gesundheit ist für Jugendliche ein essentiell wichtiges Thema. Für 73% der Jugendlichen ist das Thema Gesundheit sehr wichtig, für fast ein Drittel hat es absolute Priorität. Und es wird in Zukunft eher noch wichtiger werden.

Klimawandel ist ein vordringliches Thema, das einer deutlichen Mehrheit der Jugendlichen auch Angst macht. Der Mehrheit der Jugendlichen (59%) ist das Thema Klimawandel sehr wichtig (Werte 8 bis 10 auf einer 10-Skala von 1=überhaupt nicht wichtig bis 10=super wichtig), einem Viertel sogar „super wichtig“. Als unwichtig (Werte 1 bis 3) betrachten es nur 9%.

Das Thema macht den Jugendlichen mehrheitlich auch Angst: So verspüren 39% der Jugendlichen große Angst vor dem Klimawandel (Werte 8 bis 10 auf einer 10-Skala von 1=macht mir überhaupt keine Angst bis 10=macht mir ausgesprochen große Angst) und 29% eher Angst (Werte 6 und 7).

Die größte Klimaangst der Jugendlichen ist die Zunahme extremer Wetterphänomene. Knapp ein Viertel der Jugendlichen hat große Sorgen wegen negativer Folgen für die Gesundheit. Am wenigsten fürchten sich die Jugendlichen vor verstärkter Migration als Folge des Klimawandels.

Information zu Gesundheitsthemen in Verbindung mit Bewegtbildern ist das favorisierte Medium. Neben psychischen Problemen sind seit Corona auch Schlafstörungen ein wichtiges Thema, zu dem Jugendliche Informationen suchen. Vor allem Mädchen informieren sich zu Gesundheitsthemen im Netz. Jugendliche schätzen die Qualität der Informationen aus offiziellen Kanälen, auch wenn sie sie im Alltag nicht immer aktiv nutzen. Informationen aus persönlichen oder „inoffiziellen“ Kanälen haben vor allem bei formal Niedriggebildeten einen Vertrauensvorschuss.

* bereitgestellt durch den Auftraggeber BARMER

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