Wie ticken Jugendliche 2024? (5. SINUS-Jugendstudie)

Lebenswelten von Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren in Deutschland

Seit 2008 legt das SINUS-Institut mit der Studienreihe „Wie ticken Jugendliche?“ alle vier Jahre eine qualitativ-empirische Bestandsaufnahme der soziokulturellen Verfassung der jungen Generation vor.

Die forschungsleitenden Fragen lauten dabei: Wie leben und erleben Jugendliche ihren Alltag? Wie optimistisch blicken sie in die Zukunft? Was sind ihre Grundorientierungen? An welchen Werten orientieren sie sich? Welche Lebensentwürfe und -stile verfolgen sie?

Darüber hinaus widmet sich die mittlerweile 5. SINUS-Jugendstudie 2024 folgenden Themen: Umgang mit politischen Krisen, soziale Ungleichheit und Diskriminierung, Engagement und Beteiligung, Lernort Schule, Mental Health, Sinnsuche und Spiritualität in Social Media, Umgang mit Fake News, Geschlechtsidentität und Rollenerwartungen sowie Sport und Bewegung.

Insgesamt wurden 72 qualitative Fallstudien mit Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren durchgeführt. Die Datenerhebung erfolgte deutschlandweit von Anfang Juni bis Ende September 2023.

Die Studie zeigt Folgendes:

  • Die befragten Jugendlichen teilen das gleiche Alter, aber sind soziokulturell keine homogene Gruppe. Sie lassen sich in sieben Lebenswelten mit verschiedenen Werten und Mindsets unterteilen (aktualisiertes SINUS-Lebensweltenmodell u18 2024).
  • Trotz multipler Krisen zeigen Jugendliche (gedämpften) Optimismus.
  • Den meisten Jugendlichen geht es – subjektiv – nicht schlecht.
  • Die Sorgen der Jugendlichen sind meist privater Natur.
  • Die „bürgerliche Normalbiografie“ ist immer noch Leitmotiv vieler Teenager.
  • Die Akzeptanz von Diversität nimmt zu, die Sensibilität für Diskriminierung ist groß.
  • Die Jugendlichen sind sehr sensibel für strukturelle Ungleichheiten, Chancenungleichheit halten die Jugendlichen für unfair.
  • Die Awareness für die Probleme unserer Zeit übersetzt sich kaum in Politik-Interesse oder längerfristiges Engagement. Aber: Krisen können zu sporadischem Engagement motivieren.
  • Die Schule ist aus Sicht der Befragten selten ein Lernort für Demokratie. Auch der Stand der Digitalisierung wird kritisiert.
  • Partizipation außerhalb der Schule: Jugendliche wollen mitreden, aber nicht alle wollen mitbestimmen.
  • Soziale Medien sind das wichtigste Informations- und Kommunikationsmittel.
  • Die negativen Folgen des Social-Media-Konsums sind vielen Jugendlichen bewusst, z.B. Fake News oder mentale Gesundheit.
  • Sport gilt als „Droge gegen Stress“.

Weitere Ergebnisse finden sich auch in der Pressemitteilung zur Studie.

Die Untersuchung hat den Anspruch, neben Befunden, die für die Teenager insgesamt gelten, Unterschiede zwischen den verschiedenen jugendlichen Lebenswelten herauszuarbeiten. Denn: Die befragten 14- bis 17-Jährigen lassen sich in verschiedene „Gruppen Gleichgesinnter“ mit unterschiedlichen Werten und Lebensweisen unterteilen.

Hierfür wurde die lebensweltliche Vielfalt der Teenager in Deutschland typologisch zu einem wertebasierten Modell (Sinus-Jugendmilieus) verdichtet. Dieser Ansatz kann dabei helfen, Jugendangebote zielgruppenspezifisch anzulegen, zum Beispiel in der Jugendarbeit, Pastoral, politischen Bildung und gesundheitlichen Aufklärung.

Das SINUS-Lebensweltenmodell für Jugendliche verdichtet die soziokulturelle Vielfalt der jugendlichen Lebenswelten in Deutschland zu „Gruppen Gleichgesinnter“ entlang zweier Dimensionen (angestrebte Bildung und normative Grundorientierung) (vgl. Sinus-Milieus).

Die Studie ist als gedrucktes Buch in der Schriftenreihe der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb erschienen und steht alternativ kostenfrei zum Download bereit.

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Die Auftraggeber (in alphabetischer Reihenfolge):

Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz (afj), Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), Bundeszentrale für politische Bildung (bpb), Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) und DFL Stiftung.

Veröffentlichung:

Die Autor*innen:

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