Was verstehen die Menschen eigentlich unter „Gesundheit“?
Gesundheit als elementarer Bestandteil des Lebens betrifft jeden Menschen. Aber bereits die Definition, was „Gesundheit“ ist, unterscheidet sich sowohl im Verständnis jedes bzw. jeder Einzelnen wie auch allgemein in der Medizin, in der Forschung und im Gesundheitswesen. Noch unterschiedlicher sind die damit verbundenen Einstellungen, Verhaltensweisen und Erwartungen.
Im Bereich der Gesundheitsforschung hat das SINUS-Institut in den vergangenen Jahren deutliche Schwerpunkte ausgebildet und erforscht fortlaufend die unterschiedlichen Wahrnehmungen, Bedürfnisse, Wünsche, Ängste und Verhaltensmuster, und wie sich diese in den unterschiedlichen sozialen Milieus manifestieren. Aus unseren qualitativen und quantitativen Forschungsprojekten für verschiedene Auftraggeber (vorwiegend Ministerien, öffentliche Institutionen, Verbände, Organisationen) zu diversen Fragestellungen im Gesundheitsbereich wissen wir daher, dass sich der Umgang mit Krankheit, das Präventionsverhalten, die Bewertung von Eigenverantwortung, die Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen, die Steuerungskompetenz, die Wahrnehmung des Gesundheitssystems und dessen Akteur*innen milieuspezifisch stark unterscheiden.
Gesundheitskommunikation mit den Sinus-Milieus
Aber nicht nur die gesundheitsrelevanten Werthaltungen, Einstellungen und Lebensstile weisen in den verschiedenen sozialen Schichten oder Bevölkerungsgruppen zum Teil erhebliche Unterschiede auf, auch die Kommunikationsbedürfnisse variieren beträchtlich. Daher ist es sinnvoll, das Gesellschaftsmodell der Sinus-Milieus mit einzubeziehen, wenn Kommunikation und Motivation gestaltet und Ansatzpunkte zur Optimierung der Ansprache-Strategien gefunden werden sollen.